Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Tikal - die Dschungelfestung

Irgendwo tief im Urwald von Guatemala befinden sich die alten überwachsenen Ruinen von Tikal. Dort wollten wir hin.


Planlos wie immer stolperten wir über die Grenze von Belize nach Guatemala und fanden erst nach einiger Zeit heraus, dass es hier gar keine regulären Busse gibt. Stattdessen muss man irgendwelche unregelmäßig verkehrenden Minibusse entlang der Strasse anhalten.
Mit unserem gesamten Gepäck auf zwei Sitze gequetscht (wir wollten unsere Rucksäcke nicht auf dem Dach haben) und mehreren Fahrzeugwechseln kamen wir doch tatsächlich irgendwann in Tikal an.

Dort wartete schon das nächste Problem: frisch im Land, noch keinen größeren Ort gesehen, hatten wir auch keine Quetzales (Guatemala-Geld). Wider Erwarten gab es in Tikal keinen Geldautomaten. Und obwohl es vorwiegend für ausländische Reisende gedacht ist (bei 20 US-Dollar Eintritt) konnte hier nur in Quetzales bezahlt werden. Kreditkarten ausgeschlossen. Dumm gelaufen, wir saßen fest. Wir hatten zwar sogar noch 50 Dollar zusammenkratzen können, aber die nahmen sie hier auch nicht an.
Glück im Unglück: wir fanden ein paar amerikanische Touris, die uns die Dollar in Quetzales tauschen konnten.


Tikal selbst entschädigt aber für die Strapazen. Es laufen nur ganz wenige Touristen auf dem riesigen Gelände herum, wo durch die zugewachsenen Ruinen eine ganz mystische Atmosphäre herrscht, in
etwa so wie bei Tomb Raider. Exotische Tiere, die wir nicht kannten, hüpften herum, außerdem noch diverse Affen, Geckos, Salamander und merkwürdig aussehende Vögel. Die Dschungelakustik ist ebenfalls atemberaubend. Auch der Anblick: Pyramiden, die über den Baumwipfeln des dichten Urwaldes herausragten. Urwald, der bis zum Horizont reicht. Keine Stadt, kein Dorf, nichts in der Nähe.




Tja - und eine Sache ist uns nach den Erfahrungen von den Maya-Ruinen in Mexiko sofort aufgefallen: auf dem ganzen Gelände hier gibt es keine Souvenirverkäufer. Tikal ist eben schwer für Pauschaltouristen erreichbar und wahrscheinlich lohnt es sich nicht mit den Souvenirs bei den paar Touristen. Oder die Betreiber wollen die Souvenirverkäufer dort nicht haben und verteuern als Ausgleich einfach den Eintritt. Wer weiß.

Auf jeden Fall war hier vor über 1000 Jahren das größte und wichtigste Zentrum der Maya-Kultur, die Stadt Tikal wurde damals von vielen Hunderttausend Menschen 
bewohnt. Aber innerhalb weniger Jahre wurde Tikal komplett aufgegeben und wuchs dann zu. Keiner weiß bisher, warum.




Für uns war der heutige Tag in Tikal jedenfalls mit Abstand der schönste aller Maya-Ruinen-Besuche.