Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Die amerikanische Botschaft in Costa Rica

Wir sind nun also in Costa Rica und brauchen ganz dringend das Visum für die USA.

Von dem die nette Dame in der Deutschen Botschaft in Guatemala noch gesagt hat, dass wir es sowieso nicht bekommen. Also nicht innerhalb so kurzer Zeit. Sie hat nämlich erst einmal erlebt, das so ein Notvisa klappt und da ging es wohl um Leben und Tod. 

Trotzdem lassen wir nichts unversucht. Gleich Montag früh waren wir auf der Amerikanischen Botschaft. Und der Ablauf dort ist folgendermaßen: man beantragt das Visum im Internet, in dem man unzählige, teils unglaubliche Fragen beantwortet. Nicht nur, ob man Terrorist ist (ja/nein), sondern auch, ob man in der Absicht kommt den USA Schaden zuzufügen (ja/nein), ob man bei der Bundeswehr gedient hat und welchen Dienstgrad man hat. Das geht die ja nichts an und eigentlich dürfte ich denen das auch gar nicht sagen, aber Fragen überspringen kann man nicht. Jedenfalls hatte ich diesen Online-Antrag schon unterwegs in El Salvador ausgefüllt.

Für den Besuch auf der Botschaft braucht man aber auch einen Termin, was wir nicht wußten. Den muss man telefonisch für schlappe 14 Dollar beantragen. Damit man die Telefonnummer wählen kann, muss man den Betrag zuvor auf der costarikanischen Nationalbank einzahlen und zwar nur mit Bargeld. Denn mit dem Magnetstreifen meiner internationalen Visakarte kann die Nationalbank nichts anfangen. Wirklich wahr!!! Also nochmal zum Geldautomaten, denn dort geht das. Nach der erfolgreichen Einzahlung der 14 Dollar, erhält man einen Telefonpin, der eine Sprechzeit von genau 8 Minuten erlaubt. Also irgendwelche Extrafragen oder Kaffeeplausch über diese Zeit hinaus - Fehlanzeige. Es sei denn, man möchte nochmal 14 Dollar bezahlen. Am Telefon muss man wieder viele Fragen beantworten, den eigentlichen Termin für die Botschaft bekam ich dann immerhin am nächsten Tag.



Frühmorgens um 7 Uhr standen neben mir auch viele andere Leute in der Schlange. Nur wer einen Termin hat kommt zur Sicherheitskontrolle. Hinter der Kontrolle kommt der Vorhof der Botschaft. Dort steht eine weitere, viel längere Schlange an einem Schalter für die Vorsortierung, also zur Einstufung des jeweiligen Fall. Nach Ewigkeiten bin ich dran hier wurde ich dann endlich zum "Emergency-Fall" deklariert. Leider konnte ich trotzdem nicht weiter, weil mein deutsches biometrisches Standardpassfoto für die Amis zu klein war. Also, ab in die Schlange fürs Passfoto - kostet natürlich extra. Apropos Kosten: Auf der Nationalbank mußte ich noch zusätzliche 140 Dollar einzahlen, um hier überhaupt meinen Antrag einreichen zu dürfen. Doch weiter gehts: man kommt in einen großen Aufenthaltsbereich, wo wieder alle warten - und zwar auf das Gespräch mit dem Sachbearbeiter. Sogar ein Kiosk mit Imbiss wurde hier aufgestellt. Lohnt sich bei der Warterei.

Als Emergency-Fall durfte ich das zum Glück überspringen und im Gebäude weiter warten. Endlich! Ich war dran. Aber wurde weitergeschickt zu einem Schalter, wo die Fingerabdrücke genommen werden. Wieder warten, danach wieder warten. Und nun stand ich endlich vor der eigentlichen Sachbearbeiterin, die meine Geschichte unglaublich fand, sie aber doch glaubte, ich hatte ja schließlich auch das Schreiben von der Polizei und Botschaft in Guatemala. Und sie versprach alles zu tun, dass das Visa rechtzeitig fertig wird. Morgen geht der Flug...