Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.
Der Nebelwald von Monteverde
Tief im Landesinnern lebt eine Quäker Gemeinschaft. Quäker sind Leute, die vor langer Zeit aus den USA ausgewandert sind, weil sie keinen Bock auf Krieg und Wehrdienst hatten. Hier in Costa Rica fanden sie eine neue Heimat, denn Costa Rica unterhält keine Armee und ist somit ein Friedensstaat. Sie gingen irgendwo ins unerschlossene Hinterland und ließen sich dort nieder. Im Laufe der Zeit sprach sich herum, wie schön die Gegend ist, in der die Quäker sich da niedergelassen haben. Immer mehr Touristen wollten deshalb dorthin fahren. Das wollten aber die Quäker nicht und so wehrten sie sich bis heute erfolgreich gegen die Asphaltierung der Strasse. Deswegen kommt man nach wie vor nur mit einem Geländewagen dorthin. Nur vollkommen Verrückte würden mit einem normalen Mietwagen die Strecke zum Nebelwald fahren, viel zu groß ist das Risiko auf Achsbruch oder Pannen. Biene und ich sind also mit unserem normalen Mietwagen dort hingefahren, eine ziemlich lange Strecke und nervenraubend. Wir sind aber heil angekommen.
Was kann man zum Nebelwald sagen, es war eben sehr neblig dort. Sieht auch mächtig gewaltig aus wenn man mit dem Auto die Serpentinen der Berge erklimmt und von dort auf die Nebelwälder schaut. In Monteverde selbst ist wie in ganz Costa Rica Ökotourismus angesagt. Das bedeutet im Klartext: Preise wie im Westen.
Es gibt quasi keine Aktivität unter 30 Dollar. Das ist nicht gut für die Reisekasse, aber nun waren wir schon mal hier, also haben wir wenigstens eine Baumwipfelwanderung gemacht. Das heißt, wir sind über Hängebrücken gelaufen, die über dem Urwald hingen und von dort aus kann man das ganze bunte Treiben in den Bäumen, also Affen und Vögel und was nicht alles viel besser beobachten. Vom Boden soll das bei Weitem nicht so gut sein. Allerdings hatten wir Pech.Denn als wir da lang liefen hatten die ganzen Tiere scheinbar alle schon Feierabend.
Vielleicht muss man ja ganz früh am Morgen herkommen, aber da waren wir ja noch auf der Botschaft in der Hauptstadt.
Wir sind danach noch etwas im Ort umhergelaufen. Es ist recht schön gemacht, alles ist für Touristen herausgeputzt, die Straßen sind asphaltiert, aber eben nur direkt im Ort selbst. Ansonsten hat es hier alles einen rustikalen Charme, fast schon ein bisschen wie im Wilden Westen. Dann dämmerte der Abend. Morgen früh müssen wir in der amerikanischen Botschaft sein und die Hauptstadt ist über 400 Kilometer von hier entfernt. Aber ich würde noch so gerne eine Nachtwanderung durch den Nebelwald machen.