Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Reisefieber? Oder was?

Nun hats den armen Holger schon im Vorfeld der Reise erwischt: krank im Bett!

Vielleicht nicht wirklich krank, aber zumindest mit so lustigen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schlappheit und nicht zu vergessen erhöhte Temperatur bei gleichzeitigem leichten Schüttelfrost - und warum das Ganze?

Wegen der Impfung für die Reise.

Naja so kanns halt gehen, wenn man alles vor sich herschiebt und stattdessen lieber im Roten Meer filmen geht und dann kurz vor der großen Reise noch alle Impfungen auf einmal braucht - Diphterie, Polio, diverse Hepatitisen, Gelbfieber, Tetanus und dann auch noch Typhus, tja das sind nicht nur eine Menge Spritzen sondern das kann einen auch schon mal Schachmatt setzen.

Unsere Reiseroute um die Welt

Nun steht sie also fest und hier stelle ich sie mal genauer vor: unsere Reiseroute.




Wir fahren linksherum um die Welt. Das heißt es geht von Deutschland aus erstmal nach Amerika (gelbe Route). Allerdings fliegen wir dann nicht in der gleichen Richtung weiter sondern müssen nach cirka zwei Monaten noch mal zurück nach Deutschland, weil Bienes Papa einen runden Geburtstag hat. Auf dieser Feier sind wir ganz fest mit eingeplant. Und danach gehts dann weiter mit der roten Route.

Also kann man die Weltreise ja in zwei Teile gliedern. Das eigentliche "around-the-world Ticket" haben wir dann für den zweiten Teil genommen, denn man darf bei solchen Angeboten immer nur in eine Richtung fliegen, aber eben nicht rückwärts. Den ersten, gelben Teil haben wir uns Flug für Flug selbst zusammengestellt und einzeln bei der jeweiligen Airline gebucht.


Teil 1

Unsere Reise wird uns von Rostock nach Kopenhagen führen, wo wir einen Flug nach Boston nehmen. Das war das günstigste Angebot um in die USA zu kommen. Dort werden wir mit Bussen oder einem Mietwagen rumfahren, haben wir noch nicht entschieden. Einen Inlandsflug von Chicago nach Las Vegas haben wir aber schon mal im vorraus gebucht, das ist nämlich eine ganz schön große Entfernung. Von dort werden wir uns irgendwie nach L.A. durchschlagen und fliegen von dort nach Mexiko City, genauer gesagt zu einem Billigairline-Flughafen in der Nähe der Stadt. Wie es dann weitergeht wissen wir noch nicht. Der nächste Flug den wir gebucht haben ist von Costa Rica nach Deutschland und weil diese Strecke als Direktflug fast unbezahlbar ist haben wir den Umweg über Florida genommen und gleich noch ein paar Tage dort mit eingeplant. So die Theorie.

Teil 2

Nach der Geburtstagsfeier geht dann der zweite Teil und wohl auch der Hauptteil los, denn nun geht’s noch mal zurück nach Amerika, mit einem kurzen Aufenthalt auf Bermudas und wir widmen uns dann gleich dem südamerikanischen Kontinent. Unsere Route soll uns von Bermudas über Miami nach Rio führen, alles teil des RTW-Tickets, aber in Brasilien selbst konnten wir mit diesem Ticket keine Flüge buchen, also haben wir separat drei Inlandsflüge gebucht, es gibt da ein Sonderangebot von TAM, welches man nur im Vorfeld außerhalb Brasiliens buchen kann. Ein weiterer separater Flug führt uns dann von Paraguay über Uruguay nach Santiago de Chile. Und dort geht’s dann weiter mit dem RTW-Ticket, den ganzen langen Weg über den Stillen Ozean bis nach Neuseeland. Da wir aber eigentlich noch auf eine Südseeinsel (Rarotonga in den Cook Islands) wollen, mussten wir wieder separate Flüge buchen, und zwar entgegen der Reiserichtung. Dann wieder nach Neuseeland und weiter mit dem RTW Ticket nach Melbourne, Ayers Rock und Cairns in Australien, dann weiter nach Hong Kong, anschließend auf die Philippinen und rüber nach Japan. Von dort geht’s letztlich noch nach China und auf dem Rückflug nach Hause müssen wir wieder über London, da wir ja bei British Airways gebucht haben. Von London gibt’s ja zum Glück genügend Billig-Airlines nach Deutschland. Um den Flug müssen wir uns noch kümmern.

Na das klingt doch schon mal nach dem perfekten Plan oder?



Der große Abschied

Nun heißt es also Abschied nehmen.

Am vorletzten Wochenende vor der Reise haben wir nochmal alle zusammengetrommelt um Lebewohl zu sagen. Und das natürlich beim Grillfeuer direkt am Ostseestrand. Mit unfreiwillig lauter Musik vom Nachbarlagerfeuer und einem tollen Sonnenuntergang über dem Wasser.

Sogar die lieben Freunde aus Leipzig und Nürnberg sind den weiten Weg bis nach Rostock gekommen um an den Feierlichkeiten teilzunehmen.


Natürlich will man bei so einem Anreiseweg ein bisschen mehr erleben und deshalb sind wir dann nach der Strandgrillung allesamt in die Stadt gefahren. Ist ja auch windig und kalt an der Ostsee, vor allem, wenn die Sonne weg ist. Und Rostock hat ja doch ein Nachtleben, das man erkunden sollte.

Passend zur Hafenstadt wollten die Landratten natürlich in eine typische Seefahrer-Hafenkneipe. Sowas gibt es hier dummerweise schon lange nicht mehr. Aber stattdessen gingen wir in den „Pirat“, eine rustikale Kneipe mitten in der Rostocker KTV, also dem Studenten- und Amüsierviertel. Aber im Pirat ließ man uns nicht rein. Nicht etwa weil wir schon sturzbetrunken waren oder so. Nein, denen war es wohl einfach zu voll. Denn genau in dieser Nacht fand so ein Event statt, bei dem auch in Rostock die Leute rausgehen. In der KTV brannte gewissermaßen die Luft, das Motto war „KTV macht blau“. Und wie soll man das beschreiben? Menschen über Menschen. Der ganze Platz zwischen Warmbad, Stadtkind und Brauerei (auch bekannt als Bermuda-Dreieck) war überfüllt.

Jedenfalls gabs kein reinkommen in den Pirat, die Türen hielt man von innen verschlossen und so gingen wir dann kurzerhand in die Nachbarlokalität eine Tür weiter. Also in das Haus mit dem Regenbogen. Dort befindet sich die Rostocker Planbar, und sagen wir mal so, es ist dort sehr männerlastig. Aber egal, die Party ist super, die Leute nett und das Bier schmeckt. Den legendären Enterhaken-Drink gibt’s zwar leider nur im Pirat, aber dafür kann man hier die normalen Cocktails mal alle durchprobieren. Irgendwann fing Marcel an, sich beim DJ Musik zu wünschen und plötzlich waren wir dabei, Karaoke zu singen. Sowas lässt dann immer direkt auf den Alkoholpegel schließen. Es soll wohl auch Videos davon geben, aber die werden hier mal definitiv nicht veröffentlicht :-) Als wir dann die Kneipe verließen, war die Sonne bereits aufgegangen. Trotzdem tanzten noch immer jede Menge Leute draußen auf dem Bermuda-Dreieck zu den Beats vom Warmbad-DJ.


Wir wollten noch ein bisschen mitmachen aber scheinbar waren wir wohl schon zu unfit und sind dann irgendwann taumelnd zu Hause angekommen, Biene fiel erschöpft ins Bett und was machen die Leipziger? Richtig - eine Flasche Jägi öffnen.

Das nennen wir doch mal eine gelungene Abschiedsparty.