Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Kroatien rauf und runter


Diesen Sommer haben wir zusammen mit unsern Freunden Tommi und Ellen eine Tour auf dem Balkan unternommen. Wir waren also zu viert unterwegs und zwar mit dem Auto. Vom hohen Norden erstmal durch ganz Deutschland runter bis nach Österreich, wo wir übernachtet haben und dann ging es weiter durch Slowenien bis nach Kroatien.

Die beiden Mädels sind allerdings die Strecke lieber geflogen. Es wäre dann doch etwas zu anstrengend gewesen, zwei Tage auf dem Rücksitz gequetscht zu sein, immerhin hatten wir auch noch Gepäck für vier Leute mit dabei. Im kroatischen Split haben wir uns getroffen. Diese Stadt liegt inmitten von Dalmatien, einem langen Küstenstreifen direkt an der kroatischen Adria und hat einen internationalen Flughafen.

Split


Diokletian Altstadt in Split
Split ist eine der wichtigsten Städte in Kroatien. Geprägt von einer wunderschönen und gut erhaltenen Altstadt findet man natürlich auch jede Menge Touristen hier. Nicht ohne Grund. Hier befindet sich eine der ältesten römischen Palastanlagen, die heute noch erhalten ist und sogar bewohnt wird, genau im Zentrum der Stadt.

Der alte römische Diokletian Palast ist quasi das Fundament der historischen Altstadt und man kann den ganzen Tag lang in seinen verwinkelten Gassen umherlaufen, dort auch im Hotel übernachten, in schönen schattigen Cafes sitzen oder auf den großen Turm steigen und alles von oben betrachten.
Außerdem ist Split eine wichtige Hafenstadt. Von hier kann man mit der Fähre direkt nach Italien rüberfahren oder auch auf eine der unzähligen kroatischen Inseln. Split ist übrigens auch für sein Nachtleben berühmt. Wo tagsüber noch Souvenirstände und Eisverkäufer standen, findet man Nachts auf einmal Clubs und Bars. Die Altstadt verwandelt sich dann in eine Partymeile.

Wir waren zwei Tage in dieser schönen Stadt und sind dann zu unserem nächsten Ziel gefahren, einem winzigen Dorf direkt an der Adria, ganz in der Nähe von Rogoznica. Dort hatten wir für eine Woche eine Ferienwohnung gemietet.

Rogoznica



Unsere Ferienwohnung befand sich tatsächlich ganz nah am Wasser, wir mussten nur ein paar felsige Stufen hinablaufen und waren schon am Strand. Naja, was heißt Strand - wie wir dann schnell selbst gesehen haben besteht der Strand hier aus Felsen zwischen denen man etwas Beton gekippt hat. Dadurch sind überall ein paar Liege-Plattformen vorhanden. Und wie wir später noch gesehen haben, ist das für den Großteil der kroatischen bzw. dalmatinischen Küste der Fall. Große Sandstrände wie in Florida, findet man hier nicht.
Ab und zu gibt es mal eine kleine Bucht mit kleinen Sandstränden oder vielleicht eher Kiesstränden, aber wie auch immer. Das Wasser war jedenfalls erwartungsgemäß azurblau und klar. Und deswegen waren wir ja auch hier.

Insofern sind wir täglich Schnorcheln oder sogar Tauchen gegangen. Ganz in der Nähe gab es nämlich auch noch eine Tauchbasis. Dort haben wir natürlich mal ein paar Tauchausflüge mitgemacht, aber dazu mehr in einem gesonderten Blogbeitrag.

Bucht von Rogoznica
Direkt neben unserem Dorf erstreckt sich ein Berg in die Höhe. Logischerweise sind wir da auch mal hochgeklettert, man sollte das übrigens nicht unbedingt in der Mittagshitze tun, denn allzuviel Schatten ist nicht vorhanden. Außerdem ist es viel schöner, den Sonnenuntergang von dort oben zu genießen - und das sieht dann so aus. Hier also ein Blick über die Nachbarbucht, übrigens sogar gut zu erkennen die Stelle, an der wir tauchen waren. Genau zwischen den beiden Inseln liegt ein Wrack auf 25 Meter Tiefe.

Bildausschnitt Inselkirche
Und dann kann man ganz links am Bildrand noch eine ganz kleine Insel sehen. Dort steht nichts weiter als eine Kirche drauf. Keine Ahnung wer da regelmäßig zum Gottesdienst hingeht, wahrscheinlich die Fischer, denn ein Boot braucht man dann schon. Aber Fischer haben wir auch nicht allzuviele gesehen, die meisten (wenn nicht alle) Einheimischen verdienen ihr Geld nämlich hier mit Tourismus.

Krka


Krka. Tja, wie spricht man das jetzt richtig aus? Das haben wir uns schon in Deutschland gefragt, als wir eine Unterkunft auf der Insel Krk buchen wollten. Also die Kroaten sagen (in etwa) "Kirk", wobei das "I" leicht verschluckt wird und das "R" gerollt wird. Für Bayern dürfte es also leichter sein, das auszusprechen.
Krka Wasserfälle
Jedenfalls gibt es ein paar spektakuläre Wasserfälle mit dem schönen Namen Krka hier in Dalmatien und die wurden uns wärmstens empfohlen. Man sollte einen ganzen Tag einplanen, es ist die Zeit wert. Außerdem ist der Eintritt teuer und dann sollte es sich doch auch lohnen.

Man wandert also auf langen Holzstegen durch das Naturschutzgebiet, über unzählige Wasserarme und kleine Wasserfälle, sieht auch überall Fische im klaren Wasser schwimmen und genießt anschließend einen tollen Badestopp am Fuße des großen Wasserfalls.

Wenn man Pech hat, ist es gerade Touri-Hochsaison und man drängelt sich durch Menschenmassen aus chinesischen Reisegruppen und deutschen Rentnern. Man muss eben den richtigen Zeitpunkt erwischen, nicht so wie wir. Trotzdem, die Krka Wasserfälle sind in jedem Fall eine ganz klare Empfehlung wert.


Dubrovnik


Wir sind ja nun schon viel an der kroatischen Küste umhergefahren und haben dabei jede Menge großartiger Städte gesehen. Von Split mit seiner wunderschönen Altstadt und auch Trogir, dessen altertümliche Innenstadt auf einer kleinen länglichen Insel liegt, und auch Primosten ist einzigartig.

Altstadt von Trogir
All diesen Orten sieht man heute kaum noch an, dass hier vor knapp zwei Jahrzehnten noch ein brutaler Krieg herrschte, als sich Jugoslawien auflöste und auf einmal alle zu Feinden wurden. Die Häuser, Straßen und Gassen der Altstädte sind restauriert worden, als Tourist fühlt man sich hier wohl. Man hat den Eindruck, als wäre man hier noch im Mittelalter, nur eben mit den Annehmlichkeiten des 21.Jahrhunderts.

Da jede dieser Altstädte aufs neue beeindruckend war, dachten wir nun wiederholt sich das und die nächste Stadt wird genauso. 

Aber dann kamen wir nach Dubrovnik, ganz im Süden von Kroatien und diese Stadt stellt doch alle anderen in den Schatten. Es ist einfach unglaublich was hier in den wenigen Jahren seit dem Krieg geschaffen wurde. Abgesehen von einigen Erinnerungstafeln, deutet nichts mehr auf die große Zerstörung hin, man hat hier innerhalb der riesigen monumentalen Stadtmauern eine Stadt so erhalten wie sie vor Hunderten von Jahren einmal erbaut wurde. Enge Gassen mit vielen Verwinkelungen und Treppen, keine Autos, dafür spürt man regelrecht das echte Lebensgefühl der Einwohner.
Die Altstadt besteht nämlich nicht nur aus Läden und Touristenständen wie sonst so oft, sondern hier wohnen die Menschen noch tatsächlich.

Irgendwie wirkt das alte Dubrovnik ein bisschen wie Disneyland, weil alles so sauber und aufgeräumt ist, aber es ist eben doch ein Original. Wirklich beeindruckend und hier kann man problemlos auch einen ganzen Tag verbringen.

Natürlich gibt es auch ein Nachtleben in Dubrovnik. Wenn die Sonne untergegangen ist, setzt man sich in eines der vielen Open-Air Restaurants und genießt den Blick auf die nächtliche Adria oder geht in einen der Clubs oder Bars.

Die wunderbare Altstadt von Dubrovnik
Dubrovnik ist übrigens auch ein klassisches Ziel vieler Kreuzfahrtschiffe und so hat man von der Fernstraße, die oberhalb der Stadt am Berghang verläuft einen atemberaubenden Blick über Dubrovnik mit seinen dicken Stadtmauern direkt am Wasser und manchmal direkt davor die riesigen Kreuzfahrtschiffe, die oft selbst schon wie fahrende Städte wirken.
Schwimmende Städte - die Kreuzfahrtschiffe vor Dubrovnik




Autobahn und Küstenstraße


Kroatien hat inzwischen eine gut ausgebaute Autobahn, die den langen Streifen von Nord nach Süd entlangführt und fast bis Dubrovnik ausgebaut ist. Ein paar Dutzend Kilometer fehlen am Ende noch, die sind aber im Bau. Auf dem Landweg kann man nicht nach Dubrovnik fahren ohne Bosnien-Herzegowina zu durchkreuzen. Die haben nämlich auch einen ganz kleinen Meerzugang bekommen, sodass man also mehrmals eine Grenze passiert. Das war aber recht unkompliziert. Jedenfalls ist zwischen diesen Ort und Dubrovnik Landstraße angesagt.

Auch wenn man weiter nach Süden fährt, Richtung Montenegro, bleibt man auf der Landstraße und die wird hinter Dubrovnik sogar zu einer Schotterpiste, wir hatten schon Angst um unser Auto. Aber der gesamte Verkehr muss eben über diese "Straße". Hoffentlich wird sie schnell ausgebaut. Auf dem Weg nach Montenegro hatten wir dann auch einen Grenzstau, die Formalitäten an der Grenze waren aber ebenfalls wieder unkompliziert, also einfach nur den Personalausweis mitnehmen reicht völlig aus.
Für unsere Reise durch Montenegro kommt noch ein separater Blogbeitrag.
Danach stand als nächstes Ziel die Insel Krk auf dem Plan. Die befindet sich ganz im Norden von Kroatien, fast schon in der Nähe von Italien und Slowenien. Wir kamen aber nun aus Montenegro. Also hatten wir eine mörderlich lange Tagestour vor uns.

An Dubrovnik vorbei und durch das Stückchen Bosnien hindurch versuchten wir die Autobahn zu finden, denn die Küstenstraße dauert einfach zu lange. Wir hatten schon auf der Herfahrt die Küstenstraße gewählt, wegen der hohen Autobahngebühren und wegen der schönen Aussicht, aber man sollte sich nicht darüber täuschen, dass man einfach ewig braucht. Bei den ganzen Kurven kann man kaum überholen und so schiebt sich die Kolonne im Tempo des Langsamsten entlang. Auf der Autobahn ist man mindestens dreimal so schnell. 

Jedenfalls fanden wir von Süden kommend die Zufahrt zur Autobahn nicht und irrten im Hinterland von Kroatien herum, wo wir dann auch Häuser und Orte fanden, denen man den Krieg und Verfall noch ansieht. Kroatien ist eben nur in den touristischen Plätzen an der Adria so schön.

Irgendwann landeten wir dann nach längerer Berg-und Talfahrt doch noch auf der Autobahn und ab gings nach Norden. Wenn die Autobahn dann zur Hauptstadt Zagreb abbiegt, fährt man links Richtung Küste und nun führt die Straße in spektakulärer fast unendlicher Serpentinenfahrt nach unten bis man dann irgendwann doch am Fuße der Berge ankommt. Dort liegt der kleine Ort Senj und gleich am Ortseingang befindet sich ein großer typisch kroatischer Friedhof neben der Straße. Es lohnt sich dort einmal anzuhalten und sich die schön gestalteten Gräber anzusehen.

Die Insel Krk


Krk ist vermutlich eine der bekanntesten Inseln in Kroatien. Das könnte an dem für deutsche Zungen recht komplizierten Namen liegen, aber auch daran, dass man leicht raufkommt, denn es gibt eine Brücke und man muss nicht auf Fähren warten. Außerdem befindet sich auf Krk ein Flughafen (der Flughafen von Rijeka). Von dort fliegen Biene und Ellen dann wieder zurück nach Deutschland und Tommi und Holger fahren wieder mit dem Auto über die Alpen zurück.

Aber bis dahin haben wir noch eine Ferienwohnung gemietet und schauen uns auf Krk um. Im Wesentlichen besteht die Küste hier auch, wie fast überall, aus Kieselstränden und klarem Wasser. Baden kann man direkt in den populären Ferienorten oder man fährt und läuft in eine der abgelegenen Buchten, die immer noch voll genug sind, aber eben nicht ganz so überfüllt.


Krk ist auf jeden Fall im Sommer sehr stark von Touristen frequentiert. Wenn man da etwas mehr Einsamkeit sucht, muss man schon untertauchen, deshalb haben wir auch wieder einige Tauchgänge gemacht und Fische und Oktopusse beobachtet. Dazu aber mehr im nächsten Beitrag.