In den Wochen, die wir auf dem Balkan verbracht haben sind wir eigentlich bei jeder Gelegenheit ins Wasser gehüpft. Holger und Tommi sind gleich morgens vor dem Frühstück eine Runde geschwommen oder haben tagsüber geschnorchelt, wenn sich Biene und Ellen gesonnt haben.
Oder es ging gleich zu einem richtigen Tauchgang. Und abends, na da musste man ja unbedingt nochmal schnorcheln gehen, denn wenn es dämmert, dann erwacht das bunte Leben ja erst recht. Für Wasserratten ist Kroatien ein Paradies.
Freitauchen in Kroatien

Scuba Tauchen - mit Pressluft in die Adria
Hier geht Holger gerade auf Tauchstation. Aber nur mit Pressluftflasche. Wir sind hier gerade auf der Insel Krk, im Hintergrund ist schon die Gebirgskette vom Festland zu sehen. An der Felsenkante auf der linken Seite geht es schnell ziemlich tief abwärts. Die Sicht ist aber auch in 20 und 30 Metern noch sehr gut, das Wasser klar und auf uns warten dort unten ein paar kleinere Höhlen, die wir erkunden wollen.
Die kroatische Unterwasserwelt hat keine Korallenriffe wie man sie sonst in Australien findet oder im Roten Meer. Hier gibt es eher Kies, Sand und Geröll. Nichtsdestotrotz kann man schöne Tauchgänge machen. Die Unterwasserwelt ähnelt sich aber entlang der Küste von Kroatien. Wir waren im Süden tauchen, also in der Gegend von Rogoznica und auch im Norden an den Inseln Krk und Cres. Im Großen und Ganzen unterscheidet es sich wie gesagt, nicht besonders. Es gibt aber einige schöne Wracks zu betauchen, die muss man dann natürlich ganz gezielt in Angriff nehmen.
Die kroatische Unterwasserwelt

Dieser Kollege hier rechts zum Beispiel. Der sieht doch schonmal ganz witzig aus mit seinen schönen Farben und den dicken Lippen. Bestimmt ein Lippfisch.
Die Adria ist sehr stark befahren von Yachten, Fähren und allerlei kleineren Booten. Deshalb findet man als Taucher natürlich auch hin und wieder mal die Hinterlassenschaften der Bootsfahrer auf dem Meeresgrund. Und manchmal sieht das auch ganz nett aus. Immerhin benutzen die Lebewesen alles in irgendeiner Weise. Was nicht gefressen werden kann, dient dann eben kurzerhand als Behausung.
Einer, der sicherlich keine Probleme hätte sich in eine Flasche zu zwängen ist der Oktopus. Davon haben wir gleich mehrere Exemplare getroffen, denn sie sind hier keine Seltenheit. Man muss sie aber erstmal sehen. Der Lieblingsplatz des Oktopus ist nämlich irgendwie zwischen den Felsen und Steinen, denn dort kann man ihn kaum erkennen. Er passt seine Farbe recht gut an den Untergrund an und vereinigt sich regelrecht mit dem Gestein. Erst wenn er sich bewegt, sieht man ihn.
Und dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder guckt er einen genauso dumm an, wir wir ihn, denn Oktopusse sind von Natur aus neugierig. Aber wenn es ihm zuviel wird, dann verzieht er sich. Das sieht dann ziemlich witzig aus, denn die Bewegung mit den Tentakeln ist doch sehr ungewöhnlich für uns Landratten. Aber mit ihrer Technik gleiten Oktopusse ganz geschmeidig dahin. Wenn er einen wirklich los werden will, dann gibts ne Ladung Tinte ins Gesicht - bzw. an die Tauchermaske. Spätestens dann weiß man, dass es Zeit ist abzudrehen.
Uns hat er jedenfalls nicht eingesaut, insofern sind wir ihm auf seinem Weg mal eine Weile gefolgt. Dieses Exemplar war auch relativ leicht zu finden, weil er sich nicht im Felsgestein getarnt hatte, sondern ganz untypisch mitten in einer Seegraswiese. Da fällt er natürlich schnell auf. Und so konnten Holger und Tommi dieses lustige Tentakelvideo eines Oktopus beim nächtlichen Streifzug machen.
Nachttauchen an der Küste von Dalmatien
Besonders gern waren wir nachts tauchen, denn nachts ist viel mehr los als am Tage. Aber man braucht eine gute Lampe, sonst wird es schwierig. Die Tauchbasis hat uns netterweise eine starke Lampe ausgeliehen und so konnten wir nicht nur viel sehen, sondern auch schöne Fotos machen.
Neben dem oben erwähnten Oktopus haben wir auch jede Menge Fische gesehen und eine Art Aal, aber der war recht hell und hatte es sich auf einem großen Autoreifen gemütlich gemacht. Ja, auch sowas findet man leider unter Wasser.

So hier haben wir eine Seegurke, das klingt vom Namen erstmal nach was zu Essen, aber besonders viel Appetit hatten wir nicht auf die Dinger. Aber prinzipiell kann man sie wohl wirklich zubereiten.

Dann haben wir auf diesem Bild auch noch einen stacheligen Seeigel, auch diese sind hier oft zu finden, weshalb man beim Baden auch ein bisschen aufpassen sollte.
Wenn sie tot sind, fallen die Stacheln ab und übrig bleibt die innere Hülle als eine Art abgeflachte Kugel in schönen Farben. Davon lagen natürlich etliche herum, eine davon haben wir heute als Andenken hier zu Hause.
Tandem Dive - als Duo unter Wasser
Ellen hat tendenziell keine großen Bestrebungen sich unter Wasser zu begeben, weil doch dort so viele Gefahren lauern. Nach längerer Überzeugungsarbeit ist es Tommi aber gelungen, sie vom sonnigen Strand wegzulocken und wenigstens mal im flachen Wasser mit ins Reich der Fische zu nehmen. Hier sieht man wie das geht: Ellen hält sich gut fest und atmet durch den Reserveatemregler, sodass beide mit einer Tauchausrüstung ein bisschen herumtauchen können.
Weiter gehts im nächsten Blogbeitrag mit unserer Reise durch Montenegro.