Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Kennzeichen aus aller Welt



Viele Reisende haben sich im Laufe der Zeit irgendeine Angewohnheit zu eigen gemacht, um die Orte an denen sie waren zu markieren. Also jetzt nicht so wie ein Hündchen seinen Weg markiert, sondern eher wie ein Ritual, um den Ort besser im Gedächtnis zu behalten.


Die meisten machen zum Beispiel immer ein Foto von sich selbst vor den Hauptsehenswürdigkeiten des Ortes. Andere probieren vielleicht an jedem Ort das lokale Bier aus, um dann ein Urteil zu fällen ob es ihnen dort gefällt. Auch sehr beliebt ist das Kaufen irgendwelcher Souvenirs, die typisch für die besuchte Gegend sind. Zum Beispiel diese kleinen Schneekugeln, die gibt es fast überall und meist auch mit lokalen Motiven.


Jeder hat da so seine Vorlieben, manchmal auf recht merkwürdige. Ein guter Freund von uns hat es sich zum Beispiel zur Angewohnheit gemacht, in jedem Reiseziel einmal in den örtlichen Fluss zu pieseln. Das ist nicht immer ganz einfach, schließlich will er sich dabei ja auch nicht ertappen lassen. Und außerdem gibt es nicht in jedem Ort einen Fluss.
Aber zumindest in den meisten.


Wir haben das jedenfalls nicht gemacht. Gerade für Biene hätte das auch ziemlich schwierig werden können. Unsere Angewohnheit war es stattdessen, immer ein Foto eines lokalen Nummernschildes zu schießen.


Nummernschilder? 


Na ja, warum nicht. Irgendwie ist es doch ganz interessant, wie die so gestaltet sind und was so alles draufsteht. Oft findet man nämlich neben der eigentlichen Nummer noch irgendwelche Slogans oder sogar Bilder, gerade in den englisch-sprachigen Ländern.
Die Kennzeichen sagen ja auch einiges über das Land und die Leute selbst aus.


Zum Beispiel: In Deutschland sind sie genau genormt (vermutlich nach DIN) und die Nummernvergabe folgt bestimmten Regeln. Und so sind wir Deutschen eben auch. Zumindest viele von uns.
In den USA sind die Menschen schon etwas lockerer. Das äußert sich dann auch an den Nummerschildern. Da kann man nämlich draufschreiben was man will (naja, beinahe), wenn mans bezahlt.
Dann gibts wieder einige Länder, da sind die Nummernschilder dermaßen schmutzig, verbeult und verbogen, dass man die Ziffern kaum noch erkennt. Da kann man schon direkt drauf schließen, welche Beziehung man dort zum Gebrauchsgegenstand Auto und dessen Pflege hat.
Wahrscheinlich lässt sich da auch einiges zur Fahrweise und der Straßenqualität ablesen.


Nun ja, hier ist jedenfalls eine kleine Auswahl unserer Kennzeichensammlung von dieser Weltreise.


Deutschland haben wir jetzt mal weggelassen, da haben wir keins geknipst.
Die meisten Dänemark Fotos waren auf der Kamera, die sie uns beim Überfall gemaust haben, daher auch von dort kein Nummernschild.
Los gehts also mit den


USA

In den USA hat jeder Bundesstaat sein eigenes Kennzeichen-Design, ganz anders als in Deutschland. Deswegen sehen die Nummernschilder teilweise ziemlich beliebig und kunterbunt aus.


Mexiko
In Mexiko hat auch jede Provinz ihren Stolz und designt entsprechend ihre Kennzeichen. Hier mal eines aus der Provinz Yucatan, bekannt für die vielen Maya-Ruinen. Die haben auch noch jede Menge anderen Schnulli auf ihrem Nummernschild, keine Ahnung was das alles bedeutet. Übrigens ist Mexiko, das einzige Land, auf dem wir Barcodes auf dem Kennzeichen entdeckt haben.


Belize
Weiter gehts mit Belize, dem kleinen Karibikstaat, der vor langer langer Zeit einmal zu Guatemala gehört hat. Belize hat vergleichsweise wenig Verkehr. Ist übrigens auch der einzige Staat in Mittelamerika, bei dem auf dem Kennzeichen nicht "Centroamerica" draufsteht (soweit wir das gesehen haben). Das liegt wohl daran, dass man hier englisch spricht und sich von den anderen Mittelamerika-Ländern deutlich abhebt.


Mittelamerika
In Guatemala wurden wir überfallen, der Fotoapparat mit den dortigen Nummernschilderfotos ist weg. Aber die Kennzeichen sehen irgendwie ähnlich aus, von Guatemala bis Costa Rica (und wahrscheinlich auch Panama) steht überall Centroamerica drauf und zusätzlich das Land, also Nicaragua, Honduras oder El Salvador. Dort sind wir überall durchgefahren.


Bermuda
Auf dem zweiten Teil der Weltreise waren wir zuerst auf dem kleinen Atlantik-Eiland Bermuda. Da gibts nun wirklich nicht viele Fahrzeuge, einfach schon weil die Insel nicht so groß ist. Deswegen hat man dort einfach beschlossen, gar nichts auf das Nummernschild zu machen außer der Nummer selbst. Sieht zwar langweilig aus, aber auch irgendwie ungewöhnlich.


Nochmal die Vereinigten Staaten
Dann sind wir nochmal nach Florida geflogen, wie gesagt in den USA hat jeder Bundesstaat sein eigenes Kennzeichen-Design. Auch Bilder sind darauf durchaus gern gesehen und so sind die Florida Nummernschilder schön bunt - und mit einer aufgedruckten Internet-URL auch noch ziemlich modern. So wie der USA-Mensch an sich ja auch sehr modern ist.


Brasilien  
In Brasilien waren wir in diversen Gegenden, ist ja wirklich ein unglaublich großes Land, sodass wir dort viel geflogen sind. Hier mal eine kleine Autokennzeichen-Auswahl, einmal vom Amazonas im Norden des Landes, genauer gesagt aus der Hauptstadt Manaus und dann eines von der südlichen Seite Brasiliens, aus Foz de Iguazu (mit den Iguassu Wasserfällen).
Das liegt direkt an der Grenze zu Argentinien und Paraguay. Brasilien selbst ist sooo doll groß und fühlt sich wahrscheinlich auch so wichtig, dass der Landesname selbst gar nicht mit auf den Kennzeichen steht. Immerhin - wenn man auf die Karte schaut, hat man den Eindruck, dass allein Brasilien schon mehr als die Hälfte von Südamerika einnimmt.


Paraguay
Tja, und links neben Brasilien, ganz unscheinbar liegt das kleine und völlig verarmte Paraguay. Nun sieht das Kennzeichen gar nicht nach Armut aus, aber das ist ja leider auch oft das Problem solcher Länder: Dort wo die größte Armut herrscht findet man nämlich immer einige ziemlich reiche Leute. Ein kleiner Teil der Gesellschaft beutet den Großteil aus. Die Schere zwischen Arm und Reich ist eben enorm - und das erklärt vielleicht auch ein bisschen die relativ hohe Gewaltbereitschaft, wie wir sie ja in Mittelamerika und in Brasiliens Hafenstadt Salvador selbst erlebt haben.


Uruguay 
Das war in Uruguay nicht mehr ganz so schlimm, das kleine Land am Atlantik wird ja auch gern als die Schweiz Südamerikas bezeichnet. Viele Brasilianer und Argentinier bringen ihr Geld dort unter. Und außerdem beliefert Uruguay fast exklusiv die britischen Falklandinseln, weil der große Nachbar Argentinien nach dem verlorenen Krieg mit England die kleine britische Insel boykottiert.



Chile
Bis auf Brasilien scheinen die südamerikanischen Staaten im wesentlichen ihren Landesnamen aufs Kennzeichen zu prägen und dazu noch die Nummer - fertig. So auch in Chile. Recht übersichtlich.


Cook Islands
Auf den Cook Islands ist es eigentlich genauso, aber was dort natürlich nicht fehlen darf ist der Nationalspruch "Kia Orana".


Das ist so etwas wie die Begrüßung, heißt aber gleichermaßen auch Dankeschön und überhaupt ist es auf Rarotonga nie verkehrt, einfach mal Kia Orana zu sagen.
Das quadratische Kennzeichen ohne den tollen Spruch ist übrigens von unserem Motorroller, mit dem wir immer um die Insel "gebraust" sind, passenderweise stand da Rad drauf, hat aber mit dem deutschen Wort wahrscheinlich weniger zu tun.


Australien
Dann haben wir natürlich noch Australien, den so genannten fünften Kontinent. Australien ist auch der einzige Kontinent der gleichzeitig ein einziges Land ist. Australien besteht auch aus ein paar Bundesstaaten und auf unserer Reise haben wir drei davon besucht.
Erstmal waren wir in Melbourne, das liegt im Bundesstaat Victoria, benannt nach der damaligen englischen Königin. Der aktuelle Wahlspruch von Victoria war "The Place to be". Man sieht aber auch noch ältere Kennzeichen mit anderen Slogans, beispielsweise "Victoria-Nuclear free State", wahrscheinlich ist der noch aus den 70ern.


Als nächstes sind wir ins Zentrum Australiens geflogen, zum Ayers Rock. Weil einige Staaten so dünn bevölkert sind, hat man sie einfach riesig groß gemacht. Das Northern Territory (N.T.) ist so einer. Es ist so groß, das auch das ganze Zentrum des Kontinents noch mit dazu gehört. Hier findet man noch viele echte Aboriginals. Auf dem Kennzeichen sieht man übrigens auch wie sehr dort immer die Sonne brutzelt.


Unsere letzte Station in Australien war oben rechts, der Staat namens Queensland. Die wollten sich bei ihrer Gründung eigentlich auch Victoria nennen, weil sie die englische Königin alle so gern hatten, aber da war eben der andere australische Bundesstaat im Süden etwas schneller. Also hat man dann den ersten Teil von "Queen Victoria" genommen und daraus Queensland gemacht. Echt einfallsreich :-) Deshalb wahrscheinlich auch der "smart state".


Philippinen 
Auf den Philippinen findet man schon etwas mehr auf dem Nummernschild. Irgendwie sowas wie eine TÜV-Plakette, in dem Fall von 2009-2011. Könnte aber auch was anderes bedeuten. Auf jeden Fall erkennt man schon am Zustand der meisten Kennzeichen, dass es hier nicht in erster Linie darum geht, blitzeblank und beulenfrei herumzufahren.

Japan
So jetzt wird es ganz interessant, denn wir kommen nach Japan. Und was das Kennzeichen bedeuten soll, ist schon eher schwierig. Die beiden oberen Zeichen gibt es auch im Chinesischen, aber Japaner sprechen sie natürlich ganz anders aus. Oft ist aber die Bedeutung noch sehr ähnlich. Vermutlich handelt es sich hier um den Namen der Provinz oder Gemeinde. Das gekringelte Zeichen unten links ist dann schon rein japanisch und naja, irgendwie sieht das Nummernschild merkwürdig aus mit nur einer Ziffer in der unteren Zeile.


China
Da ist es bei den Chinesen schon einfacher. Hier haben wir ein Kennzeichen aus Peking. Das heißt auf chinesisch Beijing. Auf dem Kennzeichen steht der zweite Teil von Bei-jing, nämlich jing. Sinngemäß könnte man das mit Hauptstadt übersetzen (Beijing heißt nämlich einfach nur "nördliche Hauptstadt"). Die meisten Städte in China haben zwei oder drei Silben (also Zeichen). Und für das Kennzeichen sucht man dann immer eines der Zeichen aus. Das heißt die Chinesen können auch diese beliebten Kennzeichenratespiele spielen, wie wir Deutschen bei längeren Autofahrten, weil dieses eine Zeichen auch nur eine Abkürzung des eigentlichen Namens darstellt.


That´s it folks


So, das war unsere Weltreise in Form von Auto-Kennzeichen. Wir haben aber noch eine andere Angewohnheit gehabt, von der wir dann in einem weiteren Beitrag berichten werden.
Nein, wir haben wie gesagt nicht in Flüsse gestrullert. Vielmehr haben wir überall ein kleines spezielles Andenken eingesammelt und dafür einmal sogar ziemliche Probleme am Flughafen bekommen, aber wie gesagt, dazu später mehr.


Nach der Reise ist vor der Reise



Nein nein, das soll jetzt nicht heißen, dass wir morgen schon wieder losdüsen.
Aber zumindest denkt man ja weiterhin drüber nach, denn die Welt ist so groß und es gibt immer noch einige Ecken, die unser Interesse wecken.
Eine ziemlich ganz große Menge solcher Ecken sogar. Tja wenn man den Globus so dreht.
Vor allem im asiatisch-pazifischen Raum.


Aber eben auch in Europa. Man muss ja gar nicht immer so weit weg fahren um schöne Erlebnisse und Reiseeindrücke zu haben. Wahrscheinlich wird uns die nächste Reise-Gelegenheit in Richtung Balkan führen.
Mal sehn.


Auf jeden Fall arbeiten wir immer noch die eben durchgeführte Weltreise auf.
Im Moment basteln wir uns nämlich gerade ein schickes großes Fotobuch, so richtig zum Anfassen und Umblättern und so. Ganz vollkommen undigital.
Tja, auch so was solls noch geben.


Dabei fällt uns sogar noch die eine oder andere Geschichte ein, die wir im Blog aus Zeitmangel gar nicht unterbringen konnten.
Nun werden wir sie in den nächsten Wochen kleckerweise hier veröffentlichen.


Zusammen mit interessanten Daten und Fakten, die wir jetzt im Nachhinein zusammentragen.
Also - man darf auf jeden Fall gespannt sein.

Gratis Gutschein für eine Flugbuchung

Wir haben bei unserer Reise ja zahlreiche Flüge gebucht.
Deswegen haben wir einen Gutschein von fluege.de bekommen.
Der ist immerhin 10 Euro wert und kann bei irgendeiner Flugbuchung (auch Billigflüge) bis zum 22.Februar eingelöst werden.


Wer ihn haben will, meldet sich einfach bei uns.
Es handelt sich um einen Code und einen Link, das ganze schicken wir dann per email rüber.

Gesundes Neues Jahr

Und schon wieder ist es soweit: ein weiteres Jahr ist vorüber.

2011 war für uns ein Jahr mit vielen Erlebnissen und Abenteuern, vor allem wegen unserer aufregenden aber glücklicherweise gut überstandenen Weltreise. Nun sind wir froh, wieder in Deutschland zu sein und gemeinsam die heimische Weihnachtszeit genossen zu haben. Auch wenn sich der erhoffte romantische Schneefall in Grenzen hielt.


Für das neue Jahr wünschen wir dir alles erdenklich gute, viel Gesundheit, Freude und vor allem Zeit, für das was du schon immer machen wolltest. 

Biene und Holger