Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Beklaut und gestrandet in Guatemala Stadt




Weil die Zeit so knapp ist, konnten wir den Guatemala-Trip nicht wirklich gut vorbereiten. Wir sind mehr oder weniger ins Land gestolpert, wussten nicht, wie absurd hier das Busnetzwerk ist und dass alle Fahrten eine halbe Ewigkeit dauern.


Um das Land in Richtung Costa Rica zu verlassen, mussten wir unbedingt den 13 Uhr TIKA-Bus in Guatemala City erreichen. Also sind wir zum vierten Mal in Folge früh um fünf Uhr aufgestanden, um mit dem ersten Bus zumindest in die richtige Richtung vorwärts zu kommen. Knapp, aber dennoch pünktlich eine Stunde vor Abfahrt fanden wir nach einer weiteren Busodyssee das Terminal in Guatemala City. Das Glück war uns hold: es gab noch Tickets nach Costa Rica. Nun dürfte sich alles zum Guten wenden, denn für Costa Rica habe ich bereits einen Mietwagen und eine Unterkunft gebucht. Und wir hatten einen Plan, was wir alles sehen wollten. Alles perfekt. 


Aber unser Bargeld reichte nicht mehr für die Bustickets und Karten nehmen sie dort nicht an. Also musste ich nochmal los, auf die Straßen von Guatemala-Stadt und einen Geldautomaten finden. Biene passte solange im Terminal auf das Gepäck auf. Zehn Minuten vor der Abfahrt kam ich dann mit dem Geld zurück, die meisten Automaten waren gerade "außer Betrieb", aber eine Straße weiter war einer der funktionierte. Aber alles war nun gut. Oder doch nicht?


Mit einem dreisten Trick hatte eine kleine Diebesbande in der Busstation einerseits Biene abgelenkt und währenddessen meinen Rucksack gegen einen leeren Rucksack ausgetauscht. In der Videoüberwachung war das alles schön zu erkennen. Nun fiel alles wie ein Kartenhaus zusammen. Klar, in dem Rucksack war alles drin, was wichtig war. Fotoapparat mit allen Fotos, Laptop mit der Fotosicherung, allen Daten und neben den Notreserven in Euro und Dollar auch noch der Reisepass. Ich war wie gelähmt.


Der Bus fuhr natürlich ohne uns. Ohne Reisepass geht nichts mehr. Die Fahrt geht schließlich durch El Salvador, Honduras und Nicaragua. Insgesamt müssen wir bis Costa Rica vier Grenzen überqueren. Alle Pläne fallen jetzt ins Wasser und auch der Verlust der Fotos tut extrem weh. Abgesehen davon, dass die Diebe nun auch noch alle möglichen Daten und Passwörter wissen, wenn sie einen Computerspezialisten haben. Also stehen wir jetzt hier, ohne Unterkunft und ohne Pass und ich muss alle Accounts ändern, die Karten sperren und so weiter. 


Ab jetzt haben wir richtige Probleme...