Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Durch die Pampa im 4 Wheel Drive (Mountain Pine Ridge)

Tief im Landesinnern von Belize befindet sich der kleine Ort St. Ignacio. Das ist eine gute Ausgangsbasis für allerlei Unternehmungen.

Dummerweise mussten wir vor Ort schnell feststellen, dass die Preise auch hier extrem überzogen sind. Sogar jetzt in der Nebensaison. Für jede Tagesaktivität waren Preise zwischen 50 und 200 US Dollar pro Person im Gespräch. Für die vielen Amerikaner die für ein paar Tage mal hierher kommen ist das sicher okay, bei uns geht das natürlich nicht, wir haben ja noch mehr vor.
Nach ewigem Hin und Her dachten wir uns, warum nicht selbst unsere eigene Tour organisieren. Also hab ich einen Mietwagen gesucht, musste zwar stundenlang umherlaufen und es war auch immer noch recht teuer, aber dafür fand ich den günstigsten in der ganzen Gegend. Der lag dann so bei 60 Dollar am Tag. Es war ein altes Ding, ein klappriger Isuzu. Er war vor allem so günstig wegen des Schaltgetriebes, die meisten Leute können hier nur Automatik fahren. Gut für uns, also gings los mit dem guten Stück. Innen und außen war das Auto sehr russisch, eigentlich wie ein Lada Niva und so haben wir ihn dann auch behandelt. Bei den Straßen die wir gefahren sind, war ein Allradwagen auch nötig. Jedes andere Auto wäre hier kläglich zugrunde gegangen.

Wir wollten in die Mountain Pine Ridge fahren. Die Straßen dorthin waren nicht nur einfach Huckelpisten, sondern eher kraterähnliche Landschaften. Der Wagen schaukelte in alle Richtungen, spitzes Felsgestein lag überall und Löcher bis zu einem halben Meter tiefe reihten sich aneinander. Lieber wären wir neben der Straße gefahren, aber da standen ja die Bäume.
Um die großen Strecken zu schaffen mussten wir aber auch mal Gas geben und so kann man sagen, dass wir den Mietpreis durchaus auch gerechtfertigt sahen, so wie wir das arme Auto behandelt haben. Manchmal gings sogar so steil bergab oder bergauf, dass wir ohne Allrad einfach weggerutscht wären.


Klingt erstmal abenteuerlich, aber wo genau sind wir hier eigentlich? Die Gegend nennt sich Mountain Pine Ridge und das besondere sind die ausgedehnten Kiefernwälder, die in Mittelamerika wohl einmalig sind. Natürlich gabs auch jede Menge Wasserfälle und Höhlen. Die spektakulärste Höhle war ziemlich weit weg, aber die Fahrt hat sich gelohnt: ein gigantischer Eingang, innen drin führte ein Fluss durch, es gab sogar einen Sandstrand am klaren Höhlenflusswasser, überall hingen Luftwurzeln herum, fantastische Tropfsteingebilde an den Wänden und 200 Meter weiter schien das Licht schon durch den anderen Ausgang. Die Höhle selbst war riesig und angenehm kühl.



Ansonsten mussten wir uns an Stromschnellen und Wasserfällen abkühlen, denn eine Klimaanlage hatte das Auto nicht. An einem dieser Wasserfälle überraschte uns ein Gewitter, das wie aus dem Nichts startete und zwar mit einem fetten Platzregen. Da kam soviel Wasser runter, dass wir komplett durch waren, obwohl wir mit unseren Sachen durch das Buschland zum Auto gesprintet sind. Es gab Blitze, dass es uns durch Mark und Bein ging. Im Auto war es zwar sicher wegen Faradayschem Käfig und so, aber respekteinflösend waren die Blitzschläge dennoch.