Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Ein Tag und drei Länder

Tja, der heutige Tag war reisetechnisch sicherlich einer der verrücktesten. Wir haben allein heute drei Länder bereist. Und das lief folgendermaßen ab:


Frühmorgens noch in stockfinsterer Nacht sind wir in Paraguays Hauptstadt vor dem Hostel auf die Straße gegangen, was schon mal an sich gefährlich ist. Zum Glück war keine Menschenseele zu sehen. Und dann kam auch das bestellte "Taxi", das uns zum Flughafen bringen sollte. Ein reguläres Taxi war es wohl nicht, eher ein Kumpel des Rezeptionisten unseres Hostels würde ich mal vermuten, aber egal - er brachte uns tatsächlich zum Flughafen, das wäre mit dem öffentlichen Verkehr definitiv nicht gut gegangen.


So arm wie Paraguay auch sein mag, in manchen Dingen sind sie moderner als unser Heimatland: am Flughafen saßen wir nämlich noch in einem Cafe und wollten bezahlen, weil das Boarding begann. Normalerweise kommt genau dann ja immer kein Kellner vorbei. Aber hier gab es auf jedem Tisch ein kleines Gerät mit einer Taste die unseren Wunsch per Funk signalisierte. Tolles Ding - und sowas wünsche ich mir in Deutschland eigentlich auch.


Mit einer Airline namens Pluna gings dann rüber nach Uruguay. Dort sind wir also am Vormittag gelandet und haben uns den ganzen Tag in Montevideo herumgetrieben. Das Gepäck blieb gleich mal am Flughafen. Was man vorher nicht wusste aber dann eben leidlich erfahren muss: sobald man den Transit-Bereich im Flughafen verlässt und dann für den Weiterflug wieder rein will, ist man Kandidat für eine sogenannte Abflugsteuer und die war in Uruguay ziemlich gepfeffert. Aber wir mussten zahlen.


Dann ging es abends weiter, wieder mit Pluna - und diesmal vom Atlantik zum Pazifik, genauer gesagt von Montevideo über ganz Südamerika und über die Anden bis nach Santiago de Chile. Natürlich auch hier wieder Zeitverschiebung und wieder gab es eine neue Währung.


Das ist nämlich das nächste Problem. Wir sind ja mittlerweile durch den Euro recht bequem geworden bei uns zu Hause, denn die meisten Nachbarländer in Europa haben ja auch den Euro, also brauchen wir nicht großartig tauschen und umrechnen. Aber der heutige Tag war da ganz anders, wir waren ständig mit Wechselkursrechnungen beschäftigt und mussten ja auch immer herum kalkulieren wieviel Geld wir beim Abheben eigentlich brauchen, damit wir am Ende nicht viel zu viel übrig haben. Denn wenn man Bargeld in einer Wechselstube tauscht, wird man immer richtig über den Tisch gezogen. Die Kurse sind oft jenseits von gut und böse. 


Das gilt übrigens auch für Deutschland. Als wir letztes Jahr von unserer Vietnam-Reise zurückkamen und das Restgeld im Düsseldorfer Flughafen wechseln wollten, verloren wir rund 40 Prozent des Wertes an die Wechselstube. Da sind die Geldwechsler in der dritten Welt ja noch vergleichsweise harmlos dagegen :-)