Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Diamanten und Berge

Chapada Diamantina. Eine Gegend in Brasilien, die früher wegen ihrer Diamantenfunde bekannt wurde, hat landschaftlich eine Menge zu bieten.


Da gehts richtig tief runter

Es gibt alles, von Höhlen, über Wasserfälle und vor allem etliche Tafelberge.
Nachdem wir Salvador schnell mit einem Mietwagen verlassen haben, sind wir hierher gefahren. Natürlich ständig mit der Angst, dass unser Auto irgendwo angehalten und überfallen wird. 


Wir kamen im Dunkeln an unserem Ziel an, ein kleines Dorf namens Lencois, das früher mal wegen der Diamantenfunde reich geworden ist. Die Wirtin in unserer Unterkunft war auch nicht sehr erstaunt als wir ihr erzählten, dass wir überfallen wurden. Sie sagte nur, das war bestimmt in Salvador und bestimmt im historischen Zentrum. Volltreffer. Tja, wir hatten also unbewusst genau die berüchtigste Gegend besucht. Die ländliche Gegend in Brasilien soll wohl recht sicher sein, aber es ist immer noch schwer für uns, wieder Vertrauen zu finden.


Kurz und gut - die Gegend hier ist wunderschön, auch der Ort ist super, alles schöne alte Steinhäuser, angemalt mit bunten Farben. Wir kamen wie gesagt spät in der Nacht an, denn wir hatten den Mietwagen in Salvador erst mit acht Stunden Verspätung bekommen. Trotz der späten Stunde war hier noch was los, die Leute, vor allem Touris saßen noch auf den Straßen und tranken Bier und Wein. Haben wir dann auch gemacht. Aber vor allem Caipirinha. Der ist hier noch billiger als Bier und schmeckt tausendmal besser. Brasilianisches Bier ist nämlich auch nicht so der Hit.

Blick zum Ausstieg aus der Höhle
Man könnte hier in der Gegend wochenlang wandern und relaxen, soviel Zeit bleibt uns natürlich nicht.

Aber wir haben eine sehr beeindruckende Höhle, die Gruta Lapa Doce besucht. Das war vor langer Zeit mal ein unterirdischer Fluss, so wie der in Belize, wo wir mit dem Gummireifen durchgerauscht sind. Und daher war alles voller Sand, wie in einem Flussbett. Überall gabs tolle Stalagniten und Stalagtiten, Kristalle und skulpturenhafte Felsformationen.
Ganz toll fand Holger die absolut unendliche Stille in der Höhle, wenn wir alle mal bewegungslos da standen. Selbst der Tinnitus war da scheinbar mal eine Weile weg. Aber leider eben nicht wirklich. Draußen hat uns der Höhlen-Führer dann noch Pflanzen gezeigt, die wir nie zuvor gesehen hatten. Irgendwelche vertrockneten Blätter, die er vom Boden aufhob haben ein unglaublichen Aroma entwickelt, wenn man sie zerrieben hat. Naja, wie Tee eben.
Baden im klaren Wasser

Dann haben wir noch den Pratinha See besucht, dessen Wasser so klar war, das wir unter Wasser richtig weit sehen konnten, eigentlich wie im Schwimmbad.

Der Wasserfall der niemals ankommt
Aber das Beste war der Fumaca Wasserfall, der nie unten ankommt. Dazu mussten wir zwar stundenlang auf irgendeinen Berg kraxeln, wurden aber wirklich entschädigt. Als wir an das kleine Flüsschen kamen fing es auf einmal an zu nieseln - und das obwohl keine einzige Regenwolke am Himmel war.

Des Rätsels Lösung sahen wir etwas später: an der 300 Meter tiefen Schlucht, die auf einmal auftauchte, stürzt das Wasser den Fels hinab, wird aber gleich vom Aufwind zerstreut und nach oben in den Himmel gedrückt.
Als Nieselregen fällt es dann weiter hinten wieder herunter.
Also, ein absolut verrücktes Naturschauspiel.

Diamanten haben wir übrigens keine gefunden.