Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Der olle Jesus




Jeder kennt ja das Wahrzeichen von Rio - den Jesus - und genau den wollten wir uns mal aus nächster Nähe ansehen. Er steht ganz oben auf einem Berg. Jetzt denken die meisten natürlich das wäre der Zuckerhut. Ist es aber nicht, denn der Jesus steht auf dem Corcovado.

Aber wie kommt man auf den Berg hoch, wo der edle Herr über die Stadt wacht? Man kann zum Beispiel ein Taxi nehmen - das ist sehr teuer. Man kann die Zahnradbahn nehmen, mit rund 30 Euro für uns beide auch noch zu teuer. Oder man läuft - das kostet nichts, ist aber auch nicht besonders populär.

Demzufolge war es gar nicht so einfach überhaupt den Startpunkt zu finden. Er war in einem städtischen Park versteckt, hinter einem kleinen Häuschen, ohne Ausschilderung. Ein einfacher Trampelpfad. Schnell wurde aus dem Park ein dichter Dschungel. So sah Rio also vermutlich mal aus, bevor hier Menschen lebten. Der Pfad war streckenweise nur zu erahnen, aber irgendwie haben wir immer weiter gefunden. Als uns ein paar Leute mit Bergsteigerseilen entgegenkamen, wussten wir dass wir zumindest noch auf dem rechten Weg sind.



Man muss natürlich bedenken dass wir trotz intensivster Urwalderfahrung immer noch mitten in Rio de Janeiro waren, schon ein komisches Gefühl. Das ist hier wohl auch weltweit die Stadt mit dem größte innerstädtischen Urwald. Nach zwei schweißtreibenden Kletterstunden sind wir endlich kurz vorm Gipfel. Und die Ernüchterung: 
Alles ist eingezäunt und um dort reinzukommen braucht man Eintrittskarten, also quasi für den Gipfel und die Statue. Aber die Tickets gibts weiter unten, also mussten wir mit einem Minibus wieder runtergurken, Karten kaufen und wieder hochfahren. Und um dann später im Dunkeln wieder ganz runterzukommen, gabs für uns nur die Zahnradbahn. Also Ersparnisse gleich null, aber Abenteuer pur. Bei der Wanderung haben wir nämlich noch wilde Makaki-Äffchen beobachtet - ganz nah.


Ach ja, und der Ausblick von ganz oben entschädigt auch für Strapazen und Kosten. Über uns klarer Himmel, unter uns Wolken, die wie Wasser über andere Berge fließen und in den Wolkenlücken zwischendrin die Hochhäuser und Strände von Rio.









Das war absolut sehenswert, zumal dann auch noch die Sonne unterging und alles ins Rötliche tauchte.
Der olle Jesus hat also wirklich einen Superausblick von hier oben. Beneidenswert.