Den Riesenmoloch Tokyo haben wir erstmal links liegen gelassen und sind direkt zum Fuji gefahren, dem höchsten Berg Japans, der eigentlich ein Vulkan ist. Wie auch der Ayers Rock in Australien, ist der Mt. Fuji eine Art heiliger Berg. Viele Japaner versuchen wenigstens einmal in ihrem Leben hinaufzusteigen. Wir natürlich auch. Wegen der geologischen und meteorologischen Bedingungen hier hüllt sich der Fuji ganz oft in dichten Wolken ein. Nur manchmal ist es klar und schön, da werden dann auch die ganzen tollen Fotos vom Berg gemacht. Die letzten Tage soll das Wetter zum Beispiel ziemlich gut gewesen sein und auch morgen soll die Sonne scheinen. Nur heute regnet es natürlich den ganzen Tag Bindfäden und wir sind logischerweise nur heute hier. Toll.
Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen wenigstens bis auf die 5. Station hochzufahren, die etwa in Höhe der Vegetationsgrenze liegt und von der aus man nur noch zu Fuß weiterkommt. Trotz des miesen Wetters haben wir uns bis zur 6. Station durchgeschlagen, als uns ein Trupp Japaner entgegen kam, die schon kurz vor dem Gipfel waren (die sind schon nachts losgelaufen), aber dann umkehren mussten, weil oben alles vereist ist. Vor ein paar Tagen lag noch kein Schnee auf dem Gipfel, wie wir später erfuhren. So schnell kann sich das ändern. Also, eine Besteigung hat sich damit für uns sowieso erledigt.
Trotzdem konnten wir die Stimmung hier oben geniessen. Der Nebel verlieh dem Wald einen zauberhaften Reiz, irgendwie kamen wir uns vor, wie im Märchenwald. Krumm gewachsene Bäume mit riesigen, über den Weg wuchernden Wurzeln und saftiges Grün, eingehüllt von einem bizarren wandernden Dunst.
Während des Aufstieg ging das Ganze dann in eine Mondlandschaft über. Schwarzes Vulkangestein überall, große Felsbrocken, die man aber problemlos heben konnte, weil Vulkangestein ganz luftig leicht ist. Und der Blick auf die schneebedeckte Spritze, wenn die Wolken sich ganz oben mal für eine Weile verzogen. Das war einwandfei. Mal ganz zu schweigen von dem Blick nach unten, auf die Seen und die vielen kleineren Berge, mit Wolken, die wie Watte über sie hinwegkrochen. Und später noch der spektakuläre Sonnenuntergang.
Erst im Dunkeln kamen wir wieder im Dorf an. Die Besteigung des Gipfels ist aber auf jeden Fall ein Grund, nochmal wiederzukommen.