Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Gefahren im Ausland


Wer auf Auslandsreisen geht begibt sich auch immer in gewisse Gefahren. Nicht dass das Leben in Deutschland gefahrlos wäre, das nun ganz und gar nicht, aber bei uns kennen wir die Do´s and Dont´s, denn wir sind hier aufgewachsen und wissen in vielen Situationen wie wir uns verhalten müssen. Im Ausland ist das häufig ganz anders.

ärmliche Wohngegend in Lateinamerika

Gefährliche Situationen

Natürlich ist es immer am einfachsten zu sagen, dass Leute selbst schuld sind, wenn sie in unangenehme Situationen kommen. Damit macht man es sich aber ein bisschen zu leicht, denn in der Realität kann so was ganz schnell und unerwartet passieren und auch dort, wo niemand damit rechnet.

Tendenziell sind etliche Länder in Afrika und in Lateinamerika riskanter und gefährlicher als andere Gegenden der Welt. Im ländlichen Kanada beispielsweise ist es wohl üblich, die Haustür nicht abzuschließen, und zwar einfach deshalb, weil man keinen Grund dazu hat. Ähnlich ist es in Japan. Daran kann man schon sehen wie verschieden die einzelnen Länder sind.

Gefahren lauern überall. Angefangen vom Taschendiebstahl, der weltweit verbreitet ist, über Betrug (häufig beim Tour buchen oder Geld wechseln) bis hin zu schweren Straftaten wie Raubüberfall, Entführung oder Vergewaltigung. Solche Dinge können auch passieren wenn man sehr vorsichtig ist. Beispielsweise fährt man in Guatemala-Stadt extra mit dem Taxi, weil man die öffentlichen Busse meiden soll und erwischt dann promt ein Taxi, das einen dorthin bringt, wo schon die Ganoven mit dem Knüppel warten.

Was, wenn der ganze Fernreisebus überfallen wird oder sogar entführt. Oder wenn im Urlaubsdomizil eingebrochen wird und auf einmal bewaffnete Vermummte vor einem stehen. Es gibt so viele Dinge die trotz  Vorsichtsmaßnahmen passieren können und die man gar nicht beeinflussen kann. Dennoch, wer die wichtigsten Regeln beachtet, kann schon etlichen Gefahren vorbeugen und zumindest die Risiken deutlich mindern.

Hafengegend - bei Einbruch der Dunkelheit lieber meiden

Was kann man tun um Gefahren vorzubeugen?

Es ist auf jeden Fall stets ratsam, Gefahrenhinweise zu beachten und ernst zu nehmen. Und vor allen Dingen aktiv die Einheimischen zu befragen, wohin man gehen sollte, wann und mit wem. Natürlich nicht irgendwelche unbekannten Einheimischen auf der Straße, sondern vielleicht den Hostelbetreiber oder den seriösen Ladenverkäufer oder den Busfahrer. Auch andere Reisende sollte man befragen und lieber einmal mehr nachgefragt als zuwenig.

Manchmal ist es so, dass man bei Einbruch der Dunkelheit bestimmte Gegenden meiden sollte oder sogar ganz im Haus bleibt. Besonders die Gegend wo viele Personen und Güter umgeschlagen werden, sind oft etwas gefährlicher, so zum Beispiel Hafengegenden oder Bahnhofsgegenden. In bestimmten Orten sollte man seine Unterkunft wenn möglich dort suchen, wo die Ausländerszene oder die Backpackerszene sich aufhält, so dass man nach dem Bar-Besuch nicht ewig durch dunkle Gassen irren muss. 

Und natürlich muss der gesunde Menschenverstand immer benutzt werden. Gastfreundschaft hin oder her, aber wenn völlig wildfremde Menschen einem anbieten sie irgendwohin zu begleiten oder man zu ihnen nach Hause eingeladen wird, dann muss man besonders vorsichtig sein und im Zweifelsfsll lieber deutlich "nein danke" sagen.

Logischerweise sollte man lieber die touristischen Sehenswürdigkeiten besuchen als auf eigene Faust eine Entdeckungstour durch die Slums zu machen, egal ob in Mexiko-City, in Rio de Janeiro oder in Nairobi. Wenn man als Gringo durch bettelarme Gegenden läuft, womöglich noch mit einer Spiegelreflexkamera vor dem Gesicht, dann ist das für manchen Kleinkriminellen wie eine Einladung zur Selbstbedienung. Hat man Pech, ist dann auch gleich das Geld und der Reisepass mit weg.


Vorher informieren

Wenn möglich sollte man sich schon vor der Reise über die Sicherheitslage im jeweiligen Land informieren. Eine gute Ausgangsbasis bietet die Seite des Auswärtigen Amtes. Dort findet man aktuelle Hinweise zur Gefahrenlage in jedem Reiseziel der Welt. Und diese Hinweise sind ziemlich gut. 

Darüberhinaus sollte man sich im Internet auf Reiseblogs, wie diesem hier und in Reiseforen informieren was andere Backpacker in dem jeweiligen Land erlebt haben, um nicht in die gleichen Fettnäpfchen zu treten.



Das Risiko ist immer dabei

Auch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln - man kann auch mal einfach nur Pech haben. Uns ist es ja selbst passiert. Zum Beispiel in Brasilien.

Dort hat die Touristenbroschüre am Flughafen von Salvador de Bahia alles angepriesen, besonders die altertümliche Innenstadt und alles in bestem Englisch. In dieser Broschüre hätte man ja zum Beispiel auch schon vor bestimmten Gefahren warnen können, die in der Bevölkerung weitläufig bekannt sind. In unserer Unterkunft das gleiche Spiel. Man sprach Englisch, empfahl uns die Altstadt, aber kein Wort von den Gefahren, die dort lauerten.
Naja, was soll man sagen, prompt hat es uns erwischt (hier ist der Blogbeitrag dazu).
Und die Polizei hat uns im Nachhinein auch nur gesagt, dort hätte man besser nicht hingehen sollen.

hier haben die Menschen oft nicht viel zu verlieren

Mit der richtigen Einstellung reisen

Man sollte nicht leichtsinnig sein, aber man sollte auch nicht ängstlich sein.
Sobald man auf eine Weltreise geht, muss man sich einfach bestimmter Risiken und Gefahren bewusst sein. Letzten Endes kann es jeden treffen, das hat eben auch ein bisschen mit Glück und Pech und Zufall zu tun.

Diejenigen, die viel gereist sind und noch nie überfallen oder bestohlen wurden, haben eben auch irgendwo Glück gehabt und sollten sich einfach freuen. So wie Holger auf seinen ersten beiden großen Reisen. Aber auch da gab es rückblickend betrachtet die eine oder andere brenzlige Situation, nur ist es halt immer alles gut ausgegangen.

Und logischerweise kann auch zu Hause in Deutschland Schlimmes passieren, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hier vielleicht nicht so hoch ist, wie vielleicht in den Favelas von Rio.