Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Gelee im Tee - Essen und Trinken in China


Asien ist ja ein ziemlich großer Kontinent. Und ziemlich exotisch noch dazu. Dort gibts jede Menge Dinge die man so nicht von zu Hause kennt. Vor allem beim Essen und auch beim Trinken. Das gilt natürlich auch und insbesondere für China.

Biene trinkt dieses leckere Zeug (rechts unten im Bild)
Eines dieser exotischen Getränke ist zum Beispiel dieses weiße Zeugs, dass man in den jedem Straßenladen in Peking bekommt und zwar in kleinen Tonkrügen mit Papierfolie abgedeckt und einem Schnipsgummi als Verschluss.

Was auch immer es ist, es schmeckt super lecker. Aber man muss es gleich dort trinken wo man es gekauft hat, denn die Verkäufer wollen das Gefäß ja wiederhaben. So entsteht kein Müll und diesbezüglich können wir uns auch mal was von den Chinesen abgucken.

Aber natürlich gehn die Chinesen mit der Zeit und es gibt auch unzählige westliche Getränke wie Cola, Limo und so weiter. Als Ausländer wird man vermutlich am Anfang erstmal auf sowas zurückgreifen, bevor man etwas mutiger und experimentierfreudiger wird. Da China ja quasi das Mutterland des Tee ist, gibts neben den ganzen Coladosen natürlich auch unzählige Teesorten in Flaschen oder Dosen zu kaufen. Und das ist dann das nächste an dass man sich traut. Die sorten schmecken sehr unterschiedlich, es steht ja auch drauf aber wer kann das schon alles entziffern...

Gelee im Tee
Also geht Probieren über Studieren. Holger hatte schon während seiner Zeit 2006 in China seine liebste Teesorte für sich entdeckt - den klassischen Milchtee (auf chinesisch: naicha). Natürlich gibts auch davon tausend Sorten und Hersteller. Kann man aber fast alle gut trinken. Nur einmal hatte er damals Pech - da kam auf einmal beim Trinken eine glibbrige Masse zusammen mit dem Tee aus der Flasche raus - eklig! Natürlich hat er vor lauter Schreck gleich alles wieder ausgespuckt. Wahrscheinlich ist das Zeug irgendwie schlecht geworden (kann Tee überhaupt schlecht werden?). Wie auch immer.

Der italienische Kommilitone Sergio hatte am nächsten Tag in der Sprachuniversität von diesem superleckeren Getränk erzählt mit dem Namen "Zhenzhu Naicha" (Zhenzhu heißt überigens Perle und Naicha heißt eben Milchtee). Kannte Holger natürlich nicht. Und Sergio meinte, das wäre im Prinzip nur ein Milchtee, nur noch mit so leckeren Gelee-Stückchen drinne und so - da war natürlich alles klar.
Die verkaufen das Zeug also extra in dieser Art und es gibt sogar Leute denen das schmeckt. Na gut, also bei nächster Gelegenheit nochmal probiert, aber selbst wenn man vorgewarnt ist - das schmeckt einfach nicht. Außer den Chinesen selbst. Und natürlich Sergio.

Nun, zurück in Deutschland und einige Jährchen später haben wir mit Erstaunen festgestellt, dass es ein neues Trendgetränk gibt - den Bubble Tea aus Asien, auch bekannt unter dem Namen Pearl Tea :-) Soll wohl auch schon in Australien und den USA ganz groß in Mode sein. Natürlich hatte Holger keine große Lust darauf das zu trinken.

Aber als wir unseren Kumpel Hendrik in Leipzig besucht haben, sollten wir unbedingt den neuen tollen Bubble Tea probieren. Tja und was sollen wir sagen - es schmeckt superlecker. Hat aber mit dem China-Gesöff von damals geschmacklich nichts zu tun. Warum?
Naja, der Bubble Tea hier besteht nicht einfach aus irgendwelchem zähen Gelee im Tee, sondern aus kleinen Bläschen, die im Mund zart zerplatzen und verschiedene leckere Siruparten drin enthalten. Also das Zeug macht nun schon regelrecht süchtig!!!

das wurde uns in Peking als Pizza verkauft - mit Stäbchen
Aber solche Unterschiede im Geschmack hat man ja oft zwischen den Kulturen. Bei Pizza war es zum Beispiel genauso. Nach einigen Wochen in Peking hatten wir nämlich seinerzeit zufällig einen Pizzastand gefunden. Sowas war da eher selten bis gar nicht vorhanden.

Gleich war klar, dass wir eine kaufen mussten. Da hat man nämlich so richtig Appetit drauf, nach wochenlangem China-Essen.

Die Pizza war allerdings für dortige Verhältnisse ziemlich teuer und obendrein auch winzig klein. Aber trotzdem - das sollte es wert sein. Hätten wir es mal lieber gelassen. Wir haben zwar noch nie einen Autoreifen zerkaut, aber so ungefähr stellt man sich das vor. Abgesehen vom Namen hatte diese Pizza nicht viel mit dem zu tun was wir in der westlichen Welt darunter verstehen.


chinesische Suppe nach ChengDu Art
Andersrum ist es natürlich auch mit dem chinesischen Essen genauso. Das was wir hier in deutschen China-Restaurants serviert bekommen würde dem chinesischen Gaumen wahrscheinlich auch nicht wirklich munden. Es ist alles auf den deutschen Geschmack angepasst.


Davon abgesehen sind die meisten Chinarestaurant-Betreiber sowieso keine Chinesen sondern meistens Vietnamesen oder Thailänder :-)
Anpassungsfähig wie sie als gute Geschäftsleute sind, machen sie eben das was wir hier so am liebsten kaufen. Jede Kultur hat eben ihre ganz eigenen Geschmacksrichtungen.
chinesische Standardgerichte in Beijing


So und jetzt freuen wir uns schon auf den nächsten "westlichen" Bubble Tea.