Backpacker auf Weltreise. Biene und Holger und das Abenteuer ihres Lebens.

Land und Leute in Brasilien


Auf unserer Reise durch Brasilien haben wir nicht nur ein riesig großes Land entdeckt, sondern auch eines mit ganz vielfältigen Kulturen. Eine wirkliche Vorstellung wie es hier ist und was für Menschen hier leben hatten wir ja im Vorfeld noch nicht.

Jedenfalls konnten wir deutlich sehen, dass die heutige Bevölkerung ganz viele Wurzeln hat. Einerseits in Europa (Brasilien war einst eine portugiesische Kolonie), andererseits in Afrika (durch den Sklavenhandel) und natürlich die eigentlichen Ureinwohner Brasiliens, die vielen verschiedenen Indio-Gruppen.

Es gibt hochmoderne Gegenden und genauso auch bitterarme Regionen, es gibt viel Industrie und Millionenmetropolen und es gibt gigantische Naturreservate wie den Amazonas oder das Pantanal.
Hier zeigen wir einige Bilder von Land und Leuten die wir auf unserer Fahrt durch Brasilien entdeckt haben.



So groß Brasilien auch ist, konzentrieren sich auch hier, wie so oft, viele Menschen in einigen Metropolen wie Sao Paulo oder Rio de Janeiro. 

Dafür gibt es (zum Glück) noch riesige nahezu unbewohnte Gebiete, vor allem in der Amazonasregion.


Die Infrastruktur ist in ländlichen Gebieten weniger ausgebaut als in den Großstädten. Und wenn man häufiger in den entlegenen Gegenden herumfährt, dann braucht man ein Fahrzeug, was dafür ausgelegt ist. 

Zum Beispiel so was hier. Damit brettert man einfach über Stock und Stein - getreu dem Motto: Bremsen ist was für Luschen.




Neben den Autos haben wir in der Provinz aber auch ganz häufig Reiter gesehen. Pferde sind vielleicht nicht so schnell, aber bei den Straßen hier draußen sind sie oftmals die bessere Alternative.

Achsbruch, Reifenpannen und kaputte Lenkstangen gibt es bei Pferden eben eher selten.
Auf den großen Überlandstraßen donnerten unzählige LKWs wie dieser über die Piste, teils mit abenteuerlich befestigter Ladung. Auf unserem Weg nach Westen in die Diamantina mussten wir ziemlich viele dieser Gefährte überholen. Das war kreuzgefährlich, weil auch auf der Gegenspur so viel los war und außerdem war man irgendwann desillusioniert, weil nach dem Überholen einer Gruppe LKWs die nächste schon wieder auftauchte.

Aber die LKWs überholten sich auch untereinander ohne Ende, wie bei einem Wettrennen geht es da zu. Auch von den Geschwindigkeiten her, da wurde alles rausgeholt aus den Kisten. 

Häufig überholen die sich auf zweispurigen Straßen trotz Gegenverkehr und scheren in letzter Sekunde so scharf ein, dass sich die Beladung bedrohlich zur Seite neigt.



Naja und logischerweise gibts öfters mal eine Panne und auch Unfälle mit Toten sind keine Seltenheit.

Viel ruhiger und beschaulicher ging es da schon im Regenwald bei den Amazonas-Bewohnern zu. 
Die meisten wohnen auf einer Art Hausboot oder einem Floß und wer hier geboren wird verbringt meist auch seine ganze Kindheit auf dem braun-roten Wasser des Amazonas und seinen Nebenflüssen.



Viele zieht es später aber weg von hier, weil ja in der Stadt das große Geld wartet. Aber nicht selten stellt sich das als Trugschluss heraus, Hektik, Stress und Bürokratie gibt es auch in brasilianischen Städten und nicht selten landen die Glücksritter dann wieder hier in der Heimat und der Natur, wo man sich auskennt. 

So wie unser Guide, der uns in den paar Tagen viel gezeigt und erzählt hat (sogar auf Englisch).



In der Amazonasregion geht es zwar noch urwüchsiger zu als in den stark besiedelten Küstenregionen des Landes, aber auch hier sind viele zugezogene Menschen sesshaft geworden.

Besonders im Großraum Manaus, der Hauptstadt des Amazonas. Wir konnten aber auch mal ein Dorf mit echten Ureinwohnern besuchen. Es liegt auch am Amazonas, aber hoch auf einem Steilhang. Dadurch werden die Einwohner auch dann nicht nass, wenn das Wasser in der Regenzeit mehrere Meter ansteigt.



Die Indios befinden sich heute in einer schwierigen Situation. Mit brachialer Gewalt kommt die Verwestlichung und inzwischen sind viele Indios anhängig von Dieselgeneratoren und Papiergeld.

Dieser echt originale Amazonas Ureinwohner-Tanz ist dementsprechend auch eher eine Touri-Show als alles andere. Trotzdem natürlich schön zu sehen.



Diese netten Damen in ihren opulenten Kleidern haben wir in Salvador de Bahia gesehen.
In das Restaurant, in das die da gerade gehen, sind wir übrigens auch gegangen, weil es verhältnismäßig günstig war.

Die Ladys waren aber weniger zum Essen dort, sondern nur weil sie mal alle auf Toilette mussten. Ansonsten stehen die nämlich auf der Straße und verkaufen irgendwas. Die Trachten tragen sie eher für die Touristen.

Wie auch immer - uns haben sie jedenfalls sehr zum Staunen gebracht. Die einzige Toilette in dem Laden war nämlich so winzig, das man sich in dem Raum kaum umdrehen konnte, also am besten rückwärts reingehen, um vorwärts wieder rauszukommen. Bis heute fragen wir uns, wie die drei Damen das mit ihren Riesenkleidern hinbekommen haben. 


Bei uns in Deutschland sterben die Telefonzellen langsam aus, aber in Brasilien scheinen sie noch genutzt zu werden. Das ist ja auch nicht schlecht. Denn gerade für Leute wie uns ist es gut, wenn man auch ohne Handy in anderen Ländern telefonieren kann


Aber wir haben auch gesehen dass die Menschen selbst in den ärmsten Ländern ganz häufig Handys hatten, die Dinger sind eben nicht überall so teuer wie in Deutschland. Also werden auch in Brasilien und anderswo die Tage der öffentlichen Münzfernsprecher gezählt sein.









Ein Tanz ganz anderer Art ist das in Brasilien allgegenwärtige Capoeira.

Wie nichts anderes stellt es die Seele des Landes dar, denn in dieser Ausdrucksform mischen sich alle Kulturen des Landes.

Da kommen die afrikanischen, europäischen und südamerikanischen Wurzeln zum Tragen und ergeben in ihrer Gesamtheit eine Kampfsportart, die sehr an gleitende Tänzereien erinnert,
und immer musikalisch unterstützt von Trommlern.


In Mexiko hatten wir auch schon eine ganze Menge alte VW Käfer rumfahren sehen, dort wurden sie ja auch lange Zeit fabriziert.

Aber selbst im tiefsten Brasilien sieht man öfters noch Autos deutscher Bauart wie hier in einem entlegenen Dorf in der Provinz Bahia.




Irgendwie kommen da doch nostalgische Gefühle hoch und man freut sich das es so etwas gibt, es ist fast so, als wenn man dort ein Stück Heimat trifft.